Die gerontopsychiatrische Allgemeinstation befindet sich derzeit noch im Aufbau. Sie wird voraussichtlich Anfang 2024 eröffnet. Informieren Sie sich gerne auf dieser Seite über das Behandlungskonzept.
Behandlungskonzept
Durch die Schaffung eines segregierten Klinikbereiches für ältere und alte psychiatrisch erkrankte Menschen wird die notwendige Ruhe und Abschirmung für die Patienten erzielt. Die Behandlung ist auf Kommunikation und Beziehungsarbeit ausgerichtet und erfolgt in einem mobilisierenden gerontopsychiatrischen Setting. Zur Unterstützung der Orientierung und der Tagesstruktur wird ein individueller und flexibler Therapieplan erstellt und täglich evaluiert. Die diagnostischen und therapeutischen Angebote finden dabei bevorzugt auf der gerontopsychiatrischen Station und in den angrenzenden Räumen statt. Alle an der Versorgung Beteiligten suchen die Patienten in festen Zeitfenstern auf. Mahlzeiten werden möglichst gemeinsam (auch mit der Pflege und/oder Ergotherpeuten) eingenommen.
Der spezifisch gerontopsychiatrische diagnostische Prozess beinhaltet ein abgestuftes kognitives Screening direkt bei der stationären Aufnahme, ein erweitertes Assessment (Schmerz, Sturzneigung, Ernährung), die biographische Anamnese mit Verhaltensanalyse, eine psychologische Testdiagnostik, die Hirnleistungsdiagnostik und ein strukturiertes Überleitungs- und Entlassungsmanagement.
Die differentielle psychiatrische Therapie entspricht dem medizinischen Standard und umfasst psychotherapeutische, ergo- und bewegungstherapeutische, pharmakologische, biologische, kreative (geplant sind kunst- und musiktherapeutische) sowie aktivierende pflege- und milieutherapeutische Verfahren.
Durch die Bildung überschaubarer Pflegeteams wird eine größtmögliche Kontinuität (person centered care) gewährleistet werden. Angelehnt an den personenzentrierten Ansatz von Kitwood wird jeder Patient als Individuum mit seiner Einzigartigkeit als Person in den Mittelpunkt des Bezugspflegesystems gestellt. Die individuelle und vertrauensvolle Beziehung zwischen Patienten und Fachpflegkraft bildet den Rahmen für eine ganzheitliche pflegerische und therapeutische Behandlung. Die Fachpflegekraft als Hauptansprechpartner stellt den multiprofessionellen Dialog her und koordiniert so den Tages- und Behandlungsplan der Bezugspatienten. Interne Verlegungen z.B. vom geschützten in den offenen Bereich, werden von der Bezugspflegekraft gestützt und so lange begleitet, bis eine sichere Überführung in ein neues Bezugsverhältnis geschaffen werden kann. Somit wird sichergestellt, dass gerade die älteren Patienten eine kontinuierliche Begleitung und keine abrupten Beziehungsabbrüche im Rahmen ihrer stationären Behandlung erleben. Eine beratende und überleitende Vorbereitung der Entlassung in die Häuslichkeit rundet das Konzept der Bezugspflege ab.
Die Station
Die offene gerontopsychiatrische Station erhält über einen Aufzug unmittelbaren Zugang zum großen Park der Klinik. Der Station zugeordnet sind die Behandlungs- und Therapieräume: zwei Ärzte, leitende Pflegekraft, Psychologe, Ergotherapeut, Physiotherapeut/Bewegungstherapeut und Seelsorge sind konzeptionell sowohl der offenen Station als auch dem geschlossenen Bereich – und im Sinne der Zusammenarbeit auch dem somatischen Demenzbereich – zugeordnet.
Ein großer (flexibel durch Trennwände in maximal drei kleinere Therapieräume aufteilbarer) Behandlungsraum bietet Möglichkeiten für Therapien in größeren und kleineren Gruppen: Ergotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, bewegungstherapeutische Angebote (Schwingboden). Das nahe der somatischen Demenzstation gelegene Entspannungsbad mit separater Duschmöglichkeit ist sowohl für die offene gerontopsychiatrische Station als auch für den somatischen Demenzbereich gleichermaßen nutzbar. Die Ebene hat ein eigenes Sekretariat.