Für Ärzte
Hinweise zur Vorhofflimmerablation:
- Paroxysmales oder persistierendes Vorhofflimmern
- Erfolgloser Therapieversuch mit einem Antiarrhythmikum der Klasse 1 oder 3, oder Patientenwunsch der Ablation statt einer medikamentösen Therapie.
- Eine orale Antikoagulation muss (abhängig von Embolierisiko ggf. zeitlich begrenzt) auch postinterventionell erfolgen.
Hinweise zur renalen Denervation:
- Systolischer Blutdruck über 160 mmHg (Diabetiker 150 mmHg)
- Gute Nierenfunktion (GFR>/=45 ml/min/1,73qm)
- Ausschluss kritischer Nierenarterienstenosen (über 50% Lumenreduktion)
- Ausschluss sekundärer Hypertonieformen
- Ausschluss eines Schlaf-Apnoe-Syndroms
Weiterbildungsermächtigung:
In Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen besteht die Befugnis zur Weiterbildung im Gebiet der Inneren und Allgemeinmedizin / Sektor der stationären internistischen Patientenversorgung (WO 2004) für 36 Monate (volle Weiterbildungszeit).
Für den Schwerpunkt Kardiologie (WO 2004) besteht ebenfalls die volle Weiterbildungsermächtigung (36 Monate).
Die Weiterbildung folgt einem Curriculum, welches jedem Assistenzarzt den Erwerb der von der Weiterbildungsordnung geforderten Weiterbildungsinhalte ermöglicht.
Weiterbildungs-Curriculum "Innere Medizin - Kardiologie" an der EUREGIO-KLINIK in der ergänzten Fassung
1. Allgemeines
Grundlage der Weiterbildung zum Facharzt Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie an der EUREGIO-KLINIK ist die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen vom 27.11.2004, zuletzt geändert am 24.11.2012. Innerhalb der Weiterbildungszeit von 6 Jahren ist der Ablauf des Curriculums in sog. Modulen organisiert. Diese Module spiegeln die wesentlichen thematischen Schwerpunkte der Inneren Medizin und Kardiologie wieder. Im Einzelnen sind dies:
- Modul 1: Stationsarbeit
- Modul 2: Internistische Funktionsdiagnostik
- Modul 3: Internistische Intensivmedizin (ITS)/Intermediate Care Station (IMC)
- Modul 4: Nichtinvasive kardiologische Funktionsdiagnostik
- Modul 5: Herzkatheterlabor
- Modul 6: Elektrotherapie
In diesen 6 Modulen werden die vorgeschriebenen Basiskompetenzen und Richtzahlen mindestens erreicht, oft jedoch auch überboten. Die Module sind prinzipiell mit den Ausbildungsjahren gleich zu setzen. Bereits erlernte Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen jedoch im Verlauf stets vertieft werden. Bei entsprechender Eignung kann die Einarbeitung in die invasive Kardiologie auch früher erfolgen. Während der Tätigkeit in den Funktions-/Herzkatheterlaboren wird die für Stationsarbeit eingeplante Zeit auf maximal 50 % der täglichen Arbeitszeit reduziert.
Integraler Bestandteil der Curricula sind darüber hinaus die täglichen Fallbesprechungen, Röntgendemonstrationen und Lehrsektionen sowie die klinikinternen Weiterbildungen. Das Herzteam wird in Kooperation mit der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Münster gebildet. Externe Weiterbildungsveranstaltungen werden durch Freistellung und ggf. Kostenübernahme unterstützt. Dies betrifft insbesondere die Kurse zum Erwerb der Fachkunde im Strahlenschutz, zur Ultraschalldiagnostik und zur Programmierung von Herzschrittmachern und ICD.
Während der dreijährigen Basisweiterbildung Innere Medizin erfolgt die Delegation in die Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie für die Dauer von 1 Jahr. Während dieser Zeit erfolgt der Einsatz auf einer gastroenterologischen Schwerpunktstation (Bestandteil des Moduls 1). Weiterhin erfolgt die Einarbeitung in die gastroenterologische Funktionsdiagnostik (Bestandteil des Moduls 2).
2. Verantwortliche
Hauptverantwortlich für die Gewährleistung und Durchführung der Weiterbildungsinhalte ist der Chefarzt der Einrichtung, Prof. Dr. med. Frank Weber. Er begleitet die Weiterbildung der Ärzte/-innen gemeinsam mit den in den einzelnen Bereichen tätigen Oberärzten/-innen.
Seitens der Auszubildenden vertritt ein gewählter Assistentensprecher die Einhaltung eines Rotationsplans durch die einzelnen Module.
3. Module
Modul 1 (Stationsarbeit/Zentrale Patientenaufnahme)
Dieses Modul steht am Anfang der Tätigkeit und umfasst die Aufnahme und Versorgung stationärer Behandlungsfälle – elektiver wie auch notfälliger. Der Auszubildende erwirbt Vertrautheit mit der Anwendung und Handhabung kardiovaskulärer Medikamente sowie der Indikationsstellung für die gängigen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren. Dazu gehört auch die umfassende Befundung der EKG-Diagnostik einschließlich Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und Spiroergometrien. Modul 1 wird in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie absolviert. Der Auszubildende erlernt das an der Klinik gebräuchliche Triagesystem und nimmt nach erfolgter Einarbeitung am 24-Stunden-Aufnahmedienst der Klinik teil.
Modul 2 (Internistische Funktionsdiagnostik)
Das Modul umfasst die von der Ausbildungsordnung geforderten Ultraschalluntersuchungen (Abdomen, Schilddrüse, Herz, Gefäße) sowie die Proktoskopie und ist Bestandteil der Basisweiterbildung. Modul 2 wird in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin/Gastroenterologie absolviert.
Modul 3 (Internistische Intensivmedizin/IMC)
Dieses Modul durchläuft der Auszubildende auf der internistisch geführten Intensivstation sowie der interdisziplinären IMC. Dabei werden 6 Monate im Bereich ITS garantiert. Inhaltlich werden die grundlegenden Fertigkeiten der Intensivmedizin vermittelt. Im Einzelnen: Grundlagen der maschinellen Beatmung, hämodynamisches Monitoring, Intubation, kardiopulmonale Reanimation, Differenzialtherapie kreislaufwirksamer Medikamente sowie Anlage von zentralen Venenkathetern und Thoraxdrainagen. Ebenso fallen die Anlage von passageren Schrittmachersonden sowie die Durchführung von Rechtsherzkatheteruntersuchungen in dieses Modul.
Modul 4 (Nichtinvasive kardiologische Funktionsdiagnostik)
Dieses Modul findet im Echokardiografie-/Ultraschalllabor sowie den Räumen der Funktionsdiagnostik statt. Unter oberärztlicher Aufsicht übernimmt der Auszubildende die selbständige Durchführung der echokardiografischen Routinediagnostik einschließlich aller anfallenden transthorakalen und transösophagealen Echokardiografien, Stressechokardiografien und Echokontrastuntersuchungen. Eingeschlossen sind Farbduplexuntersuchungen peripherer und herznaher Arterien und Venen.
Modul 5 (Herzkatheterlabor)
An der EUREGIO-KLINIK werden alle gängigen Methoden und Verfahren der invasiven Kardiologie vorgehalten. Begleitend erfolgt ein Training am Kathetersimulator. Unter Anleitung des Ausbilders wird der Auszubildende in die Durchführung diagnostischer Links-/Rechtsherzkatheteruntersuchungen eingeführt, um diese später selbstständig durchzuführen. Dabei wird schrittweise vorgegangen. Im 1. Schritt werden Punktion und Katheterführung, sowie Kontrastmittelinjektion erlernt. Schritt 2 umfasst die selbständige Bedienung der Katheteranlage. Bis zu diesem Stadium steht der Ausbilder steril am Tisch. Im Schritt 3 überwacht der Ausbilder den Auszubildenden und greift nur bei drohenden oder manifesten Problemen in die Untersuchung ein. Bei anfallenden Koronarinterventionen assistiert der Auszubildende. Bei persönlicher und fachlicher Eignung wird sie/er später in deren selbständiger Durchführung unterwiesen.
Modul 6 (Elektrotherapie)
Im Modul "Elektrotherapie" erhält der Auszubildende Grundkenntnisse in der Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungen. Es besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit einem verantwortlichen Kardiologen His-EKG abzuleiten sowie Mapping des Koronarvenensinus, programmierte Vorhof- und Ventrikelstimulationen als auch Ablationen durchzuführen. Ebenso nimmt der Auszubildende an den täglich anfallenden Schrittmacher- und ICD-Abfragen teil und führt diese nach einer Einarbeitungsphase unter oberärztlicher Anleitung selbständig durch. Schrittmacherimplantationen werden an der EUREGIO-Klinik Nordhorn eigenverantwortlich durch Kardiologen ausgeführt. Der Auszubildende erlernt die Technik der Schrittmacherimplantation und wird in die Implantation von ICD- und CRT-Systemen eingeführt. Bei Eignung kann auch hier die selbständige Ausführung erfolgen.
4. Dokumentation
Die Dokumentation der in den Modulen abgeleisteten Richtzahlen erfolgt auf den von der Ärztekammer Niedersachsen ausgegebenen Formbögen durch den Ausbilder. Es werden jährliche Gespräche zum Ausbildungsstand geführt und dokumentiert. Die Verantwortung für die Führung der Formbögen und deren Vorlage liegt beim Auszubildenden.