Für die Narkoseuntersuchung in Vorbereitung einer geplanten Operation betreibt unsere Klinik eine Ambulanz, in der wir mit allen gehfähigen stationären sowie den ambulanten Patienten in ruhiger Atmosphäre alle wichtigen Dinge vor einer Narkose erörtern können. Sie finden die Ambulanz in den Räumlich­keiten der ehemaligen Kinderambulanz in Nähe der Zentralen Patienten­aufnahme (ZPA) im Erdgeschoss.

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Prämedikationsgespräch

Um Ihnen unnötige Wartezeiten zu ersparen, bitten wir Sie, sich telefonisch einen Termin geben zu lassen (etwa ein bis zwei Wochen vor dem geplanten Operationstermin).
Anmeldung: Tel. +49 (0) 5921 84-1303.

Bitte bringen Sie zu diesem Termin alle Ihnen vorliegenden Untersuchungs­ergebnisse (Röntgen-Bilder, EKG, Blutwerte, Arztbriefe) sowie eine Auflistung Ihrer Medikamente mit.

Narkosen – so sicher wie nie

Moderne Narkoseverfahren sind Grundvoraus­setzung für die sichere Durchführung von Opera­tionen. Inzwischen ist die Narkosetechnik so hoch entwickelt, dass selbst Frühgeborene und über 100-jährige Patienten sicher anästhesiert werden können.

An der EUREGIO-KLINIK werden in jedem Jahr ca. 9.000 Narkosen durchgeführt. Während der gesamten Operation sind ein Narkosearzt und eine Pflegekraft für Sie zuständig. Sämtliche ärzt­liche und pflegerische Mitarbeiter der Abtei­lung nehmen regelmäßig an Fortbildungs­maß­nahmen teil und befinden sich auf dem aktuellen Stand des Fachwissens.

Durch die Verwendung schonender Narkosemedikamente und modernster Überwachungstechniken – Monitoring genannt – ermöglichen wir ein Höchstmaß an Sicherheit. Alle gemessenen Daten werden während der Operation kontinuierlich erfasst, auto­matisch an einen Computer gesendet und dort in einem Narkose­protokoll dokumentiert. Arzt und Pflege­kraft können sich also ganz auf Sie konzentrieren.

Rund um die ambulante Operation

Prämedikationsgespräch

Vor der Durchführung eines geplanten operativen Eingriffs ist es für den Narkosearzt sehr wichtig, sich ein Bild über Ihren Gesundheitszustand und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu machen. Diese Untersuchung findet gewöhnlich in der Anästhesieambulanz statt. Nicht gehfähige Patienten werden selbstverständlich auf Ihrem Zimmer besucht. Dort werden Sie gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, den Sie dann mit dem Narkosearzt noch einmal besprechen. Außerdem werden noch besondere, für Sie wichtige Dinge erörtert. Zusätzlich wird der Narkosearzt auch Ihre Lunge und Ihr Herz untersuchen.

Bitte bringen Sie zu dieser Untersuchung alle Ihnen vorliegenden Untersuchungsbefunde sowie eine Auflistung Ihrer Medikamente mit. Nach dieser Voruntersuchung wird Sie der Narkosearzt anhand der Befunde beraten und mit Ihnen zusammen die für Sie sicherste und schonendste Narkoseform festlegen. Sollten vor der Operation weitere spezielle Untersuchungen erforderlich sein, so werden diese jetzt veranlasst. Nutzen Sie die Gelegenheit und stellen Sie alle sie interessierenden Fragen bezüglich der Narkose.

Nachdem Sie sich mit Ihrer Unterschrift mit der Durchführung einer Narkose einverstanden erklärt haben, erhalten Sie eine Kopie der Einwilligung für Ihren persönlichen Gebrauch.

Narkosearten

Langläufig kann man verschiedene Anästhesieverfahren unterscheiden:

  • Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)

Durch die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) werden Bewusstsein und Schmerzempfinden völlig ausgeschaltet. So können schmerzfrei Eingriffe in jeder Körperregion und in den unterschiedlichsten Positionen durchgeführt werden. Dabei arbeiten wir konsequent im sog. Minimal-flow Verfahren und verzichten bereits seit mehreren Jahren auf Lachgas. Zum Einsatz kommt als modernes Narkosegas im wesentlichen Sevoflurane, aber auch die totale intravenöse Anästhesie (TIVA) wird standardmäßig angewendet. Die Wahl des Narkoseverfahrens richtet sich nach Ihren Begleiterkrankungen beziehungsweise Ihrem Gesundheitszustand. Übelkeit und Erbrechen nach Narkosen sind bis heute ein Problem auch in der modernen Anästhesie. Sollten Sie öfters an Übelkeit und Erbrechen leiden, werden wir Ihnen Medikamente über den Tropf verabreichen, die Übelkeit und Erbrechen nach der Operation verhindern helfen. Scheuen Sie sich nicht, uns auf eine bei Ihnen bestehende Neigung zu Übelkeit und Erbrechen hinzuweisen.

  • Regionalanästhesie (Teilnarkose)

Dieses Anästhesieverfahren bedeutet, dass nur Teilbereiche des Körpers durch bestimmte Techniken unempfindlich gegen Schmerzen gemacht werden. Sie bleiben während des Eingriffs wach, spüren aber keine Schmerzen. Wenn Sie es wünschen, können Sie ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen oder aber auch über einen Kopfhörer Ihre Lieblingsmusik hören. Die Regionalanästhesie umfasst zum einen die rückenmarksnahen Formen wie Peridural- oder Spinalanästhesie (sog. „Rückenmarksnarkose“) für Operationen unterhalb des Bauchnabels aber auch die Blockade einzelner Nervenbündel, wie die sog. Plexusanästhesie für Operationen an Armen oder den Femoraliskatheter in der Leiste zur Schmerztherapie. Die Durchführung einer Regionalanästhesie bzw. die Anlage von Kathetern – sprich Schmerzkathetern – erfolgt unter anderem unter Anwendung des Ultraschalls. Wünschen Sie während eines Eingriffes in Regionalanästhesie zu schlafen, so werden wir mittels eines Perfusors ein Schlafmittel zuführen und Sie am Ende der Operation wieder aufwecken.

  • Örtliche Betäubung

Bei einigen kleinen Eingriffen (z. B. Portimplantation, Zahnbehandlung) ist manchmal eine örtliche Betäubung durch den Chirurgen zur Schmerzausschaltung ausreichend. Dennoch sind wir auch in dieser Situation für Sie da und leisten Ihnen Beistand. Genau wie bei großen Operationen überwachen wir Ihre wichtigen Organfunktionen und greifen bei etwaigen Schwierigkeiten sofort ein. Auch hier ist, wenn Sie es wünschen, die Gabe eines Beruhigungsmedikaments möglich. Wünschen Sie während eines Eingriffes in örtlicher Betäubung zu schlafen, so werden wir mittels eines Perfusors ein Schlafmittel zuführen und Sie am Ende der Operation wieder aufwecken.

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Vor der Narkose

Im Verlauf des Prämedikationsgesprächs werden Sie über spezielle Verhaltensmaßnahmen am Abend vor der Operation bzw. am Operationsmorgen informiert. Diese Maßnahmen beinhalten z. B. die Nüchternheit ab ca. 6 Stunden vor der Operation. Dies bedeutet für Sie, dass Sie innerhalb dieses Zeitraumes nicht essen und nicht rauchen dürfen, das Trinken von Wasser ist bis zu zwei Stunden vor OP-Beginn möglich. In der Regel bitten wir Sie, ab Mitternacht des Vorabends „nüchtern“ zu bleiben.

Eine bevorstehende Operation ist eine ungewohnte Situation. Viele Patienten reagieren auf solche Stresssituationen mit Aufregung und Nervosität. Um Ihnen die Angst zu nehmen und einen erholsamen Schlaf in der Nacht vor der Operation zu ermöglichen, werden Sie in der Regel von der Nachtschwester eine Beruhigungstablette gereicht bekommen. Außerdem werden Sie am Morgen der Operation noch eine Beruhigungstablette erhalten. Diese dürfen Sie mit einem kleinen Schluck Wasser zu sich nehmen. Bitte nehmen Sie am Tage der Operation morgens ihre regelmäßigen Medikamente ein, wie es mit dem Narkosearzt im Prämedikationsgespräch besprochen haben. Bitte achten Sie darauf, dass Schminke, Nagellack und Schmuck (Piercing) aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen.

Vor der Operation werden Sie vom Pflegepersonal in Ihrem Bett in den Operationstrakt gefahren. In der Schleuse empfängt Sie das OP-Personal, lagert Sie auf dem Operationstisch und bringt Sie in den für Sie vorbereiteten Anästhesie-Einleitungsraum. Hier werden Sie von Ihrem Anästhesisten und einer speziell ausgebildeten Anästhesie-Pflegekraft erwartet. Noch einmal überprüfen wir Ihre Personalien und wichtige Befunde. Jetzt wird ein intravenöser Zugang („Tropf“) für Infusionen und zur Medikamentengabe angelegt. Anschließend werden Sie an Überwachungsmonitore angeschlossen. Damit können wir jederzeit während des Eingriffs Ihre Körperfunktionen überwachen. Die Art und den Umfang dieses Monitorings passen wir der Operation und Ihren Vorerkrankungen an.

Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen beginnt die eigentliche Narkose.

Nach der Narkose

Nach dem Eingriff werden Sie zunächst im sogenannten Aufwachraum weiter betreut. Hier überwachen speziell ausgebildete Anästhesiepflegekräfte weiter Ihre lebensnotwendigen Organfunktionen wie Atmung und Kreislauf.

Postoperative Schmerzen können hier wirkungsvoll behandelt werden. Erst wenn Sie vollständig erwacht und beschwerdefrei sind, werden Sie abschließend von einem Narkosearzt untersucht und auf die Normalstation zurückverlegt. Auf dem Verlegungsprotokoll werden Schmerzmedikamente verordnet, die bei Wiederauftreten von Schmerzen vom Pflegepersonal auf der Station verabreicht werden können.

Nach größeren Eingriffen oder unerwarteten Komplikationen kann eine Verlegung auf unsere interdisziplinäre Intensivstation oder die Überwachungsstation nötig sein. Bitte beachten Sie, dass eine Verlegung zur Intensivstation zumeist „prophylaktisch“, d. h. zur Vorbeugung möglicher Komplikationen erfolgt. Die Betreuung auf der Intensivstation bzw. der Überwachungsstation dient Ihrer Sicherheit.

Weitergehende Fragen beantwortet Ihnen Ihr Narkosearzt gern im Prämedikationsgespräch.

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