Andreas, Fachkrankenpfleger Intensivstation

Ein harter, aber erfüllender Job

„Auch nach über 40 Jahren hat die Krankenpflege nichts von ihrer Vielschichtigkeit verloren.“

Hallo, mein Name ist Andreas Schultjan, ich bin 61 Jahre alt und arbeite als Fachkrankenpfleger auf den Intensiv­stationen 14/23 (in Rotation).

Nachdem ich 1978 meinen Realschulabschluss gemacht hatte, wollte ich eigentlich Physiotherapeut werden. Da die Privatschulen aber unbezahlbar waren und die staat­lichen Schulen eine Wartezeit von drei bis vier Jahren hatten, entschloss ich mich, zunächst einen „artver­wandten“ Beruf zu erlernen, den des Krankenpflegers. Da ich evangelisch-reformiert und männlichen Geschlechts bin, erhielt ich meine Bewerbungen von den katholischen Krankenhäusern sehr schnell wieder zurück.

Nach einem Jahr war klar: Das ist mein Beruf.

Doch am 01.04.1979 war es endlich soweit. Ich trat meine Ausbildung zum Krankenpfleger an den Kreis- und Stadt­kranken­anstalten an (ja, das war der damalige Name der heutigen EUREGIO-KLINIK). Schon nach einem Jahr war mir klar: Das ist mein Beruf. Aus anderen Wartelisten ließ ich mich streichen. Nach dem Grundwehrdienst als Ausbilder im Sanitätsdienst, kehrte ich 1983 an die Albert-Schweitzer-Straße zurück und wurde auf der damaligen operativen Intensivstation eingesetzt. Dieser Einsatz­bereich hat mir so gut gefallen, dass ich seitdem ausschließlich im Intensivbereich tätig bin. Die Versorgung von Patienten in Notfallsituationen und die sich immer weiterentwickelnden technischen Möglichkeiten, lebensbedrohliche Erkrankungen zu behandeln, faszinieren mich bis heute.

Von 1989 bis 1991 machte ich berufsbegleitend meine Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesie­pflege. In diesem Rahmen eröffneten sich mir tiefere Einblicke in die Physiologie und Pathophysiologie sowie neue Sichtweisen für die Behandlung und Pflege von Schwerstkranken. Seit 1995 bin ich sporadisch als Gastdozent in der Krankenpflegeschule und in der innerbetrieblichen Fortbildung aktiv und seit 1999 kümmere ich mich mit Unterstützung von meinen Kollegen Eric und Dennis um das Notfallmanagement und die Reanimations-Schulungen im Hause.

Auch nach nunmehr über 40 Jahren hat die Tätigkeit Krankenpflege nichts von ihrer Vielschichtigkeit verloren. Natürlich ist das Arbeiten in Wechselschicht sehr anstrengend, aber mit Disziplin durchaus auch über lange Zeit zu schaffen. Ich selbst konnte, vor allem in der Zeit, als meine Töchter noch klein waren, dem Schichtdienst viel Gutes abgewinnen.

Es ist die Mühe wert

In einem guten Team, so wie wir es hier haben, kann man mit der ausreichenden Portion Humor auch im manchmal sehr düsteren Krankenhausalltag stets ein Licht am Ende des Tunnels entdecken. Auch wenn es Tage gibt, an denen uns die Patienten alles abverlangen, ist die Dankbarkeit anderer, das Lächeln eines betagten Menschen oder alleine die Tatsache, dass ein todgeweihter Mensch das Krankenhaus verlassen und sein Leben selbstbewusst und selbstbestimmend weiter­führen kann, die Mühe wert. Trotz all der Diskussionen um das Gehalt in der Pflege bleiben für mich ein gutes Team und Arbeitszufriedenheit unbezahlbar.

KOLLEGEN UND IHRE STORIES.

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