Sarah, Stationsleiterin Unfallchirurgie
Talentförderung und individuelle Weiterentwicklung
2016 begann also nun das richtige Berufsleben – das Arbeiten als examinierte Fachkraft auf der unfallchirurgischen Station. Ich wollte erst einmal ausreichend Berufserfahrung sammeln, denn die plötzliche Verantwortung für eine Patientengruppe benötigt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch Routine und Erfahrungswerte. Nach ca. drei Jahren wollte ich aber mehr. Innerhalb der Station durfte ich teilweise Leitungsdienste in Abwesenheit der Stations- und Teamleitung absolvieren. Mein Interesse war geweckt und mir war klar, dass ich mich im Bereich des Managements weiterbilden möchte. Aufgrund meines vorherigen Bachelors kam ein Masterstudiengang infrage.
In Absprache mit der Pflegedienstleitung habe ich mich für ein Fernstudium im Bereich des Pflegemanagements eingeschrieben. So war es für mich möglich, weiterhin in der Unfallchirurgie zu arbeiten und trotzdem zu studieren. Ich wurde für die Präsenzzeiten von der Klinik freigestellt und erhielt eine finanzielle Unterstützung in Form der Studiengebühren. Nun war es also wieder so weit: Studium und Arbeit gleichzeitig.
Mitten im Studium wurde ich 2020 zur Teamleiterin der Station befördert. Die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung hat mir im Studium sehr geholfen. Auf die Unterstützung seitens des vorherigen Leitungsteams konnte ich immer zählen. Dafür bin ich den beiden bis heute dankbar.
2022 kam der nächste Karrieresprung: Die Beförderung zur Stationsleiterin machte mich von einem Moment auf den anderen von der Kollegin zur Chefin. Eine ungewohnte Situation. Da ich aber schon sehr lange auf der Station war, konnte ich auf die Unterstützung meiner Kollegen bauen. Auch wenn ich eine junge Führungskraft bin, hatte ich kaum Schwierigkeiten, mich zu beweisen. Die Kollegen kennen mich und ich kenne mein Team sehr gut, wodurch vieles einfacher wurde.
Ich kam als Auszubildende und bin jetzt die jüngste Stationsleiterin im Haus. Diesen Weg gegangen zu sein, hat mich natürlich viel Energie gekostet. Dennoch würde ich es jedes Mal wieder so machen. Neue Prozesse auszuprobieren, lösungsorientiert zu arbeiten und kreativ zu werden – das macht mir besonders Spaß. Denn da sehe ich den Anspruch an mich selbst – mich ständig mit dem Berufsfeld auseinanderzusetzen. Die Unterstützung von einem tollen interdisziplinären Team ist dabei ausschlaggebend, weshalb ich mich auf meiner aktuellen Station sehr wohlfühle. Dafür bin ich allen Beteiligten dankbar. Ob ich schon am Ende der Karriereleiter angekommen bin? Auf keinen Fall...